Psychogene Stimmstörungen – Dysphonie

Stimme weg durch Stress

Eine psychogene Dysphonie kann vorliegen, wenn körperliche Faktoren, wie z. B. Stimmlippenknötchen, als organische Veränderungen ausgeschlossen werden können und es auch keine stimmliche Überbelastung gab, aber es trotzdem zu Symptomen wie Heiserkeit oder auch kompletter Stimmlosigkeit kommt.

Dabei spielen Stress und emotionale Belastung, also psychosomatische und psychosoziale Einflüsse, bei der psychogenen Dysphonie die Hauptrolle.

Psychogene Dysphonie

Die Stimme klingt heiser, es kann akut zu schmerzhaften Verkrampfungen im Kehlkopf/Halsbereich kommen. Diese Heiserkeit kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, besonders bei chronischem Stress.

Psychogene Aphonie

Es kann nur geflüstert werden, sonst wird kein Ton erzeugt. Dies kann plötzlich auftreten, im Zusammenhang mit vermehrter psychischer Belastung. Dabei liegen keine organischen, also körperlich sichtbaren Veränderungen vor. Es kann auch direkt an bestimmte Situationen gekoppelt sein wie ein erschütterndes Ereignis oder spontan bei Angst vor dem Telefonieren.

Ursachen der psychogenen Dysphonie

Hauptfaktoren einer psychogenen Dysphonie sind Stress und emotionale Belastung. Unsere Stimme entsteht durch ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Muskeln im Körper. Kommt der Mensch ins Ungleichgewicht, kann sich dies auch auf stimmlicher Ebene zeigen.

Symptome der psychogenen Dysphonie

  • Heiserkeit, kratzige Stimme
  • Verspannungen im Halsbereich
  • verminderte Belastbarkeit
  • evtl.: Stimme fehlt nur in bestimmten Situationen, beispielsweise am Telefon

Entstehen der psychogenen Dysphonie

Die psychogene Dysphonie kann aus Stress entstehen oder aus emotionaler Belastung. Oft verkrampfen wir uns unbewusst, unser Nervensystem schaltet den Körper auf Verteidigungsmodus. Dann sind besonders Schultergürtel und Bauch verspannt, was die Stimme in ihrer Funktionalität enorm einschränkt. Aber auch die feinen Muskeln im Hals verspannen sich.

Es kann aber auch möglich sein, dass im Vorfeld keine solchen Schwierigkeiten vorlagen. Wenn z. B. aus einer Erkältung eine Heiserkeit entsteht, die auch nach der Erkältung nicht mehr schwindet, kann sich, unter Ausschluss organischer Ursachen, auch eine psychogene Dysphonie entwickeln. Nämlich dann, wenn sich aus der akuten Situation Stress und Angst entwickeln, weil die Stimme nicht „zurückkommt“.

Was hilft bei der psychogenen Dysphonie

Eine Stimmtherapie hilft ganz individuell bei der Problematik und sollte so bald wie möglich begonnen werden. Logopäden und Atem-, Sprech- und Stimmlehrer können helfen, zurück zur Stimme zu finden, indem sie Übungen anleiten und die Lebenssituation mitbesprechen.

Bei starken psychischen Belastungen sollte zusätzlich eine Psychotherapie erfolgen. Die Gewichtung beider Therapien ist hier individuell.

Im Privaten sollte der Stress reduziert werden. Es kann hilfreich sein, den Alltag besser zu planen oder regelmäßig entspannende Aktivitäten wie Sport, Meditation oder ein warme Bad einzubauen.

Erste Übungen zur Verbesserung der Stimme

  • Legen Sie sich auf einen Teppich oder eine Matte. Spüren Sie, wie Sie auf dem Boden aufliegen? Spüren Sie Ihre Atmung. Wo überall ist Atembewegung spürbar?
    Jetzt spannen Sie nacheinander jeden Arm und jedes Bein sowie den Bauch 3 Mal fest an und lassen nach jedem Anspannen wieder locker. Spüren Sie nach den drei Mal Anspannen, wie sich das jeweilige Körperteil anfühlt. Leichter, schwerer, weiter, lockerer?
    Wenn Sie damit fertig sind, spüren Sie wieder Ihre Atmung. Hat sich etwas verändert?
  • Sitzen Sie bequem aufrecht. Summen Sie ganz leise wie eine Biene auf einem angenehmen Ton. Bewegen Sie dazu locker den Kiefer, als würden Sie genüsslich etwas im Mund schmecken. „Mmmmmmmm“. Wechseln Sie die Tonhöhen, machen Sie nur angenehm lange Töne und entspannen Sie nach jeder Ausatmung den Bauch. Dieser sollte während der gesamten Übung locker bleiben.

Stress als Auslöser

Stress kann uns, wie auch auf den Magen, auf die Stimme schlagen. Dann kommt es zu Heiserkeit, verringerter Belastbarkeit bis hin zur Stimmlosigkeit.

Ist die psychogene Dysphonie heilbar?

Die psychogene Dysphonie ist sehr gut heilbar, wenn neben der Stimmtherapie auch die zugrunde liegenden Faktoren bearbeitet werden.

Was sind die Therapieinhalte bei psychogener Dysphonie?

  • Stressreduktion
  • Vermittlung von Entspannungstechniken
  • Verbesserung des eigenen Körperbewusstseins
  • Kennenlernen der eigenen Stimmfunktion
  • Förderung der Selbstwahrnehmung
  • Bewusstes Einsetzen des ganzen Körpers, um wieder zu einer ausgeglichenen Stimmgebung zu kommen
  • Atem- und Stimmübungen

Dauer der Behandlung:

Die Behandlung dauert im Durchschnitt 10 bis 20 Therapieeinheiten, welcher der HNO- oder Hausarzt verordnen kann. Auch privat ist eine Therapie möglich.

Wo findet die Behandlung der psychogenen Dysphonie statt?

Die Behandlung findet in Logopädiepraxen statt.

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